Der etwas andere Guide für alle, die das Steuer übernehmen wollen
– mit Fakten, Flair und Fährwasser-Verstand
Aber leider gilt auf dem Wasser nicht das Prinzip: „Augen zu und durch“, sondern eher: „Führerschein her oder zurück ans Ufer!“
Und damit du nicht planlos im Schleppnetz der Bürokratie landest, klären wir jetzt in aller Ruhe – mit einem Schuss Humor, einem Schluck Fachwissen und einer Prise Praxisnähe:
Welchen Bootsführerschein du brauchst, wann, wofür, warum – und was du lieber lässt, bevor’s teuer wird.
Ja, richtig gelesen. Für ein Gummiboot mit Elektromotor brauchst du keinen Führerschein.
Aber wehe, du willst ein 70-PS-Schlachtschiff über den Rhein steuern – dann schlägt die Bürokratie mit voller Wucht zu.
Gesetzliche Grundlage:
§ 4 Abs. 1 BinSchStrO (Binnenschifffahrtsstraßen-Ordnung) & § 4 SeeSchStrO (Seeschifffahrtsstraßen-Ordnung)
= Alles, was schneller und länger ist, braucht Wissen & Lizenz.
➡️ Für Binnenschifffahrtsstraßen (Seen, Flüsse, Kanäle – also da, wo’s auch Enten gibt)
• 15 PS Motorleistung
• mehr als 11,03 kW
• unter 20 Meter Länge
• Motorboote & Segelboote (optional mit Zusatz „unter Segel“)
• Binnengewässer (z. B. Rhein, Elbe, Müritz, Spree)
Tipp: Wer nur mal chillig auf dem See rumdümpeln will – das ist dein Lappen!
➡️ Für alle, die raus aufs Meer wollen – von Nordsee bis Adria.
• 15 PS auf deutschen Seeschifffahrtsstraßen
• egal wie groß das Boot
• Küstennahe Gewässer (bis 3 Seemeilen = ca. 5,5 km von der Küste entfernt)
• Pflicht bei Bootsverleih an Küstenorten!
Fun Fact: In Kroatien, Italien oder Griechenland ist der SBF-See meist zwingend notwendig, auch wenn’s nur ein kleiner Schlauchboot-Kapitän auf Abenteuerurlaub ist.
Brauche ich für eine romantische Bootsfahrt einen Bootsführerschein?
➡️ Für alle, die den Bodensee nicht unterschätzen.
Denn der Bodensee ist kein Tümpel – sondern hat eigene Regeln.
Gültig nur am Bodensee.
• 6 PS Motorleistung
• Segelboote ab 12 m² Segelfläche
Du hast schon den SBF-Binnen oder -See? Dann kannst du dir ein zeitlich befristetes „Bodensee-Patent D“ ausstellen lassen – aber nach 12 Monaten ist Schluss mit lustig und du musst den Ländle-Test ablegen.
➡️ Ab einer bestimmten Bootskategorie brauchst du nicht nur ein Lenkrad – sondern auch ein Mikrofon.
UBI: Binnenfunk
SRC: Seefunk (Küstenbereich)
LRC: Langstreckenfunk (weltweit, z. B. Atlantiküberquerung)
Ohne Funkzeugnis = Funkgerät verboten.
Und ohne Funkgerät = im Notfall Pech gehabt.
Wann muss ich welchen Bootsführerschein machen?
Theorie: ~150 €
Praxis: ~150 €
Prüfung: ~70 €
Gesamt: ~370 €
Theorie: ~250 €
Praxis: ~150 €
Prüfung: ~100 €
Gesamt: ~500 €
Theorie: ~300 €
Praxis: ~600 €
Prüfung: ~100 €
Gesamt: ~1.000 €
Gesamtkosten: ~100–300 € je nach Kursform
Viele Schulen bieten Kombi-Kurse und Express-Modelle am Wochenende oder hybrid an – da sparst du Zeit, Geld und graue Haare.
Auf hoher See ist ein Funkzeugnis wichtig.
• Dein Motor unter 15 PS hat
• Du nur paddelst oder ruderst
• Du mit einem Segelboot unter 12 m² (am Bodensee) unterwegs bist
• Du dein Leben, andere Menschen und dein Portemonnaie nicht riskieren und keinen Schiffsbruch erleiden willst
• Du Boote mieten oder fahren willst, die ein bisschen mehr Power haben
• Du Spaß daran hast, auch auf dem Wasser ein echter Skipper zu sein
• Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV)
• Bootspruefung.de
• BMVI – Bundesministerium für Digitales und Verkehr
• VDS – Verband Deutscher Sportbootschulen
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